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Die Gefahren des „Social Washing“

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Die Gefahren des „Social Washing“

Authentizität und Integrität sind entscheidend, um Risiken zu vermeiden, Geld zu sparen und für Kunden und Mitarbeiter attraktiv zu bleiben.

Unternehmen und Verbraucher achten immer genauer auf irreführende, falsche oder ungenaue Aussagen von Organisationen über deren ökologischen und gesellschaftlichen Leistungen.

Die Zeiten, in denen Firmen allgemeine Behauptungen über ihre Maßnahmen zum Schutz von Mensch und Umwelt aufstellen konnten, ohne hinterfragt zu werden, sind längst vorbei.

Vor Jahrzehnten tauchte der Begriff „Greenwashing“ oder „Grünfärben“ auf – er beschrieb Unternehmen, die im Zusammenhang mit ihren Umweltschutzpraktiken wie nachhaltiger Beschaffung, Entwaldung und CO2-Reduktion übertrieben oder sogar die Unwahrheit sagten. Heute hört man von vielen Arten dieser „Wäschen“, häufig zusammengefasst unter dem Schlagwort „Social Washing“.

Was ist Social Washing?

Dieser Oberbegriff deckt alle möglichen Arten ethischen Handelns – oder besser gesagt Nichthandelns – ab und geht über die Fürsorge für unsere natürlichen Ressourcen hinaus: Er umfasst auch Arbeits- und Menschenrechte, Gleichbehandlung der Geschlechter, Maßnahmen gegen moderne Sklaverei und vieles mehr.

Obwohl das Bewusstsein unter Beschaffungsexperten und in der Öffentlichkeit erheblich gewachsen ist, gibt es immer noch viele Unternehmen, die versuchen, sich besser darzustellen, als sie wirklich sind .

Greenwashing

Dem Öl- und Gassektor beispielsweise wird oft das „Greenwashing“ seiner ökologischen Leistung vorgeworfen, weil er sich in der Werbung klimafreundlicher darstellt, als er ist. Das Problem tritt in allen Branchen auf, und die britische Regierung hat vor Kurzem Pläne für den Kampf gegen das Greenwashing bekannt gegeben: die Schaffung einer „grünen Taxonomie“ im Jahr 2021. Dieser Gesamtrahmen legt den Maßstab für Investitionen fest, die als ökologisch nachhaltig bezeichnet werden dürfen.

Pinkwashing

Der Automobilbranche wurde „Pinkwashing“ vorgeworfen, weil sie gemeinnützige Brustkrebsorganisationen unterstützt hatte, obwohl es Zusammenhänge zwischen der Krankheit und Kfz-Emissionen gibt. Das US-Projekt „think before you pink“ startete 2018 eine Kampagne gegen den Automobilhersteller Ford, dessen Anti-Brustkrebsinitiative die Organisatoren als scheinheiliges Pinkwashing bezeichneten.

Rainbow-Washing

2018 wurde der britischen Homosexuellen-Organisation Stonewall und dem Einzelhändler Primark „Rainbow-Washing“ vorgeworfen, nachdem T-Shirts in der Türkei hergestellt worden waren – einem Land, das nicht gerade für seine umfassenden LGBTQ+-Rechte bekannt ist.

Bluewashing

Andere Organisationen wiederum werden für mutmaßliches „Bluewashing“ kritisiert, weil sie ihre Verbindung mit dem Globalen Pakt der Vereinten Nationen – der vielleicht größten unternehmerischen Nachhaltigkeitsinitiative der Welt – nutzen, um unberechtigte Behauptungen im Zusammenhang mit fairen Arbeitspraktiken und Menschenrechten aufzustellen.

In bestimmten Fällen handelt es sich um absichtliche Irreführung, in anderen eher um mangelndes Bewusstsein oder Bequemlichkeit. Egal aus welchem Grund – Unternehmen, deren Leistungen von der Öffentlichkeit, Geschäftskunden oder NRO, die nach den schlimmsten Übeltätern suchen, als unzureichend eingestuft werden, können irreparablen Schaden an ihrem Ruf und ihren Finanzen nehmen.

Die richtigen Fragen stellen und Risiken vermeiden

All dies lässt sich problemlos vermeiden. Wer ein wenig Zeit und Geld in die Überprüfung der eigenen Leistung und der Performance seiner Lieferkette investiert, kann hohe Renditen erzielen – ebenso wie erhebliche Einsparungen durch Risikominderung.

Indem Sie sich selbst, Ihren Partnern und Auftragnehmern die richtigen Fragen stellen, können Sie bessere, fundierte Entscheidungen treffen.

Wir erheben und prüfen Lieferantendaten, um Ihnen zu helfen, derartige Risiken zu mindern. Anhand unserer Fragenkataloge ermitteln wir, welche Maßnahmen Lieferanten im Zusammenhang mit Kohlendioxidreduktion und Arbeitsschutz sowie in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) durchführen.

Wir überprüfen beispielsweise, welche Zertifikate Lieferanten haben, wo die Lücken und möglichen Risiken liegen, und geben entsprechende Empfehlungen ab. Wenn zu einem Audit geraten wird, besucht ein Prüfer den Lieferanten und sorgt dafür, dass die Situation vor Ort eingehend beleuchtet und kritisch hinterfragt wird.

Risiken managen, um Geld zu sparen

Es ist ein Prozess der kontinuierlichen Verbesserung: Risiken werden entlang der Lieferkette verwaltet und Lieferanten darin unterstützt, ihre Praktiken zu verbessern.

Strengere Kontrollen können sogar zu Einsparungen führen. Der britische Wasserversorger Anglian Water beispielsweise spart 2 Mio. Pfund pro Jahr und hat seinen operativen Kohlendioxidausstoß um über 60 % reduziert, indem er seine CO2-Emissionen seit einem Jahrzehnt proaktiv misst und verwaltet.

Ob Mensch, Profit oder Umwelt die Triebkraft sind – es steht viel auf dem Spiel: Fehler können gravierende Konsequenzen haben, doch Erfolge zahlen sich aus.

Für weitere Informationen zum Schutz Ihres Unternehmens kontaktieren Sie uns noch heute.

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